Bioblitz 2023 - Gemeinsam die Artenvielfalt erforschen
Auch im Jahr 2023 findet bundesweit ein Wettbewerb zur Erforschung der Biodiversität statt. Auf Initiative von Observation.org, dem Meldeportal für Naturbeobachtungen, und dem Münsteraner Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) treten kreisfreie Städte oder Landkreise gegeneinander an, um möglichst viele Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen nachzuweisen.
Biodiversitätskonzept Artenschutz Flora
Die Biologischen Stationen Hochsauerlandkreis und Soest führen seit Mai 2018 ein gemeinsames Modellprojekt zum Erhalt seltener und gefährdeter Pflanzenarten in den beiden Kreisgebieten durch. Die Förderung des Projektes erfolgt über das Umweltministerium des Landes NRW, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung.
Das ursprünglich auf fünf Jahre angelegte Projekt wird bis 2024 verlängert.
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Betreuung des Nationalen Naturerbes SpreibergDas Naturschutzgebiet Spreiberg, auch bekannt als Wicheler Heide, liegt am Ortsrand von Arnsberg-Müschede und ist seit Oktober 2016 das erste Gebiet der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in Nordrhein-Westfalen. Lange Jahre wurde das 111 Hektar große Gebiet als Truppenübungsplatz genutzt, bevor es nun dauerhaft für den Naturschutz gesichert wurde. Viele der ehemals vorhandenen wertvollen Lebensräume auf dem Spreiberg sind mittlerweile durch unpassende Nutzung oder Vernachlässigung in einem schlechten Erhaltungszustand. Im Jahr 2017 hat daher die Biologische Station im Auftrag des NABU eine Inventur des Gebietes vorgenommen. Anhand der gewonnen Daten und Erkenntnisse soll nun ein Konzept zur Entwicklung und Pflege für den Spreiberg erstellt werden. Darin werden Maßnahmen beschrieben, die dem großen Entwicklungspotenzial der weitläufigen Magerweiden und zahlreichen Kleingewässer zur Entfaltung verhelfen. Für Erholung und Naturerleben soll das Gelände der Öffentlichkeitweiterhin zugänglich sein. Nähere Informationen zum Nationalen Naturerbe Spreiberg finden Sie hier. |
Landschaftsplanumsetzung Brilon
Im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises führt die Biologische Station seit Mitte 2017 ein Projekt zur Umsetzung der Landschaftspläne „Briloner Hochfläche“ und „Hoppecketal“ durch.
Die Planung, praktische Durchführung und fachliche Begleitung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Stadtgebiet von Brilon sind Gegenstand des Projektes.
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Landschaftspflegeverein Medebacher BuchtIm Dezember 2016 gründeten Landwirte, Naturschützer und Vertreter von Vereinen und Kommunen den „Landschaftspflegeverein Medebacher Bucht“, den ersten seiner Art in Westfalen-Lippe. Die Geschäftsführung des Vereins liegt bei der Biologischen Station Hochsauerlandkreis. Der Verein hat Sitz und Wirkungsraum in der Medebacher Bucht, die als europäisches Vogelschutzgebiet besondere Ansprüche an die Pflege der Landschaft stellt. Ziel des Vereins sind die Förderung der Landschaftspflege und des Naturschutzes im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes und der Naturschutzgesetze des Landes. Neben der Heckenpflege gehören beispielsweise auch das Mähen von Brachflächen und das Anlegen von Obstwiesen zu den Aufgaben des Vereins. Der Erhalt alter Kulturlandschaften und reizvoller Landschaftsbilder fördert nicht nur Vielfalt und Artenreichtum der Region, sondern bewahrt auch deren Wert für Erholung und Naturerleben.
Der Verein freut sich über weitere Mitglieder. Die Beitrittserklärung kann hier heruntergeladen werden. |
Vogelschutz-Maßnahmenplan Medebacher Bucht
Vogelschutz-Maßnahmenpläne (kurz VMP) werden für die europäischen Vogelschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen größtenteils von der Vogelschutzwarte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) erarbeitet. Aktuell steht die Erarbeitung eines solchen Plans für das Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht an. Das Gebiet ist mit 13.872 ha Fläche das viertgrößte Schutzgebiet für Vögel in Nordrhein-Westfalen und umfasst sechs Fauna-Flora-Habitat-Gebiete.
Aufgrund von Bestandserfassungen des ehrenamtlichen Naturschutzes und der Biologischen Station liegen zum Gebiet Medebacher Bucht umfangreiche Daten und Kenntnisse vor. Daher arbeitet die Vogelschutzwarte bei der Erstellung des VMPs eng mit der Biologischen Station zusammen. Der Startschuss erfolgte im Jahr 2015.
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Biotopbaum-KartierungAls Biotopbaum werden Bäume bezeichnet, die besondere Lebensräume (Biotope) für andere Lebewesen darstellen. Hierzu zählen zum Beispiel Bäume mit Höhlen oder Horsten, Pilzbewuchs, aber auch sehr alte, absterbende oder tote Bäume. Solche Bäume werden seit 2015 von der Biologischen Station im Auftrag der Regionalforstämter in ausgewählten Waldgebieten erhoben. Die Daten werden zur Erstellung von Maßnahmenplänen für die europäischen Wald-Schutzgebiete benötigt. In der laubfreien Zeit werden von Mitarbeitern der Biologischen Station die vorher abgestimmten Waldbereiche aufgesucht und die vorgefundenen Biotopbäume mittels GPS-Technik genau eingemessen. Wichtige Daten zum Baum und seinen besonderen Strukturen, wie zum Beispiel die Anzahl der vorhandenen Großhöhlen werden notiert. Auf diese Weise kann bei Forstmaßnahmen der Artenschutz einfacher berücksichtigt werden, zumal die Zerstörung der Lebens- oder Brutstätten bestimmter Arten gesetzlich verboten ist. Davon profitiert eine ganze Reihe von Arten, die auf Biotopbäume im Wald angewiesen ist. Im Jahr 2019 werden die FFH-Gebiete „Luerwald und Bieberbach“, „Waldreservat Glindfeld mit Orketal und Nebentälern“ und „Schluchtwald Helle“ von der Biologischen Station bearbeitet. |
Betreuung Wolfsnotfallset
In einigen Regionen Deutschlands hat man sich mit dem streng geschützten Rückkehrer Wolf schon arrangiert, bei uns in NRW steht das noch bevor, denn mit einer natürlichen Wiederbesiedlung ist zu rechnen. Das macht besonders Schafhaltern Sorge, denn das Raubtier macht bei seiner Beutewahl keinen Unterschied zwischen Wild- und Haustieren, sofern diese ungeschützt sind. Das Land NRW reagiert darauf mit der Bereitstellung von zwei Wolfsnotfall- sets, die in der Biologsichen Station Hochsauerlandkreis abrufbereit vorliegen.
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Feldvogelmonitoring - Leitbetriebe BiodiversitätIm Jahr 2016 wurden im Rahmen eines neuen Projektes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vierzehn landwirtschaftliche Betriebe als „Leitbetriebe Biodiversität“ ausgewählt. Zwei dieser Betriebe sind im Hochsauerlandkreis angesiedelt. Die ortsansässigen Biologischen Stationen haben 2017 ausgewählte Zielvogelarten der Agrarlandschaft erfasst, machen Vorschläge für Biodiversität fördernde Maßnahmen und werden am Ende des Projektes eine Wiederholungskartierung durchführen. |