November 2025
Aufruf zum Melden von Moosen
Endspurt bei der Arten-Olympiade
|
Die Initiatoren der bereits das ganze Jahr laufenden „Arten- Olympiade 2025“ rufen zum Endspurt auf. Noch einmal bitten das LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und die regionalen Partner alle naturkundlich interessierten Menschen mitzumachen.
Sie rufen dazu auf, Ausschau nach Moosen zu halten. Im November und Dezember können Moose gut beobachtet und auf der internationalen Naturbeobachtungsplattform Observation.org gemeldet werden. |
|
|
Die jetzt gemachten Beobachtungen fließen noch in die Bewertung ein. Am 31. Dezember endet dann die länderübergreifende Challenge und die Auswertung beginnt. Die Challenge wird veranstaltet durch das LWL-Museum von Naturkunde in Münster (Deutschland), das Haus der Natur in Salzburg (Österreich) und das Naturmuseum Solothurn (Schweiz). Zu den Partnern gehört unter anderem das Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung und angewandte Ökologie der Universität Münster. Unterstützt wird die Challenge durch eine Spende der Stiftung der Sparda- Bank Münster.
„Forschung soll Spaß machen und so darf ein Wettbewerbscharakter nicht fehlen: Unter den Teilnehmenden an der Arten-Olympiade 2025 gibt es ein Ranking und am Ende auch attraktive Preise zu gewinnen“, sagt Prof. Dr. Jan Ole Kriegs, Museumsdirektor und Biologe vom LWL- Museum für Naturkunde in Münster. Und so sollen nochmal alle Kräfte gesammelt werden, um den Moosen auf die Spur zu gehen.
Auch wenn sich manche Funde aus der Artengruppe der Moose nur mikroskopisch sicher bestimmen lassen, können einige Arten mit der zu Observation.org gehörenden App „ObsIdentify“ bestimmt und gemeldet werden. Alle gemeldeten Beobachtungen werden anschließend nochmal von Fachleuten geprüft. Moose können zwar das ganze Jahr beobachtet werden, aber sie leuchten derzeit mit ihrem satten Grün vor den kahlen Bäumen, sodass sie gut zu finden sind.
„ObsIdentify hat uns schon neue Fundpunkte bei einigen sehr seltenen Moosarten eingebracht. So konnten inzwischen verschiedene Zackenmützenmoose in Münster gefunden werden, die alle auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen“, sagt Dr. Carsten Schmidt. Der Biologe und Moos-Experte prüft und validiert Beobachtungen auf Observation.org.
Moose sind in der Regel klein und wachsen relativ langsam. Sie sind im Vergleich zu den Höheren Pflanzen konkurrenzschwach. Daher wachsen sie an besonderen Standorten wie Felsen, an Bäumen, im Wald, in Mooren aber auch in Grünflächen. Torfmoose zum Beispiel findet man in nährstoffarmen, sauren Habitaten wie Hochmooren. Es gibt weltweit etwa 16.000 bekannte Arten von Moosen. Dort, wo Moose häufig sind, haben sie eine wichtige ökologische Rolle im Nährstoffkreislauf, da sie die Nährstoffe aus der Atmosphäre in den Boden einbringen. Einige Moose wie z.B. die Torfmoose haben es aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums nicht einfach.
„Das spannende an diesem bürgerwissenschaftlichen Projekt „Arten-Olympiade 2025“ ist, dass alle Menschen mitmachen können. Jeder kann auch ohne Vorkenntnisse helfen, Erkenntnisse über die bedrohte Artenvielfalt in Deutschland zu gewinnen. Die gemeldeten Daten auf Observation.org stehen beispielsweise zur Erstellung Roter Listen der gefährdeten Arten oder auch für die Naturschutzarbeit vor Ort zur Verfügung. Sie fließen aber auch in internationale Auswertungen ein“, sagt Kriegs.
So geht es Durch die Nutzung der App ObsIdentify, die über eine automatische Bestimmungsfunktion verfügt, kann man auch ohne Artenkenntnisse mitmachen. Benötigt werden hierfür lediglich ein Handy mit halbwegs guter Kamera und ein Nutzeraccount. Die künstliche Intelligenz, das System hinter der App, lernt ständig dazu. Sie erkennt bereits jetzt zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere wie Schmetterlinge, Wanzen, Libellen und viele mehr. Wer sich gut bei der Tier- und Pflanzenbestimmung auskennt, kann auch die Apps ObsMapp und iObs verwenden, um Funde auch ohne Foto zu melden oder direkt die Webseite Observation.org nutzen. Die gemeldeten Fotos werden im Anschluss durch Fachleute validiert, so dass am Ende ein Datensatz entsteht, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
|
Bäumchen-Leitermoos
Torfmoos
Breites Wassersackmoos |
www.arten-olympiade.lwl.org | https://observation.org/
Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2025 hier:
https://observation.org/bioblitz/categories/d-landkreise-und-kreisfreie-stadte-2025/?
Fragen beantwortet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!
Bildnachweise:
(1) Moosexkursion. Foto: Anna Piasecka
(2) Bäumchen-Leitermoos (Climacium dendroides). Foto: Anna Piasecka
(3) Graues Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens). Foto: Jan Ole Kriegs
(4) Torfmooos (Sphagnum spec.). Foto: Axel M. Schulte
(5) Breites Wassersackmoos (Frullania dilatata). Foto: Anna Piasecka



