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09. Mai 2023

Für Naturbegeisterte - Amphibien aufspüren
Leben im Wasser und an Land

 

Im Frühjahr sind die Frösche, Kröten, Molche und Salamander auf Achse. Wer sie noch nicht selbst gesehen hat, dem sind vielleicht schon die Straßenschilder zur Amphibienwanderung oder die Amphibienzäune entlang der Straßen aufgefallen. Amphibien, auch Lurche genannt, wandern im Februar/März zu ihren Laichgewässern. Daher ist jetzt eine gute Zeit, um im Hochsauerlandkreis die aktiven Tiere oder auch schon die Larven dort zu beobachten und bei Observation.org oder in der App „ObsIdentify“ zu melden und damit die Forschung zu dieser Tiergruppe zu unterstützen.

 

Deshalb ruft die Biologische Station Hochsauerlandkreis zusammen mit der Naturbeobachtungsplattform Observation.org zum Beobachten und Melden auf, um dadurch einen Beitrag zum Bioblitz 2023 zu leisten. Beim Bioblitz können alle Interessierten mitmachen und über das gesamte Jahr hinweg die Pflanzen, Pilze und Tiere innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises erforschen.

Erdkröte (Bufo bufo)

Erdkröte

 

 

 

Es gibt in Deutschland 21 Amphibienarten. Die heimischen Arten gehören den Ordnungen der Schwanzlurche (Salamander, Molche) und Froschlurche (z. B. Frösche, Kröten, Unken) an. Bei milderen Temperaturen im Frühjahr machen sich die Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgründen, wo sie dann einige Tage oder auch mehrere Wochen bleiben.

 

Doch die Wanderungen sind gefährlich für die Tiere. Wenigen Menschen ist bewusst, dass Amphibien meistens bei Nacht wandern, weil dann die Luftfeuchtigkeit höher ist und die Tiere nicht austrocknen.

 

Nicht nur durch die Gefahren während der Wanderung wie beispielsweise Straßen sind die Amphibien gefährdet, sondern besonders auch durch die Zerstörung ihres Lebensraums, erklärt Dr. Andreas Kronshage, Zoologe und Gewässerökologe vom LWL-Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer. „Amphibien sind stark an ihren Lebensraum gebunden. Sie benötigen Feuchtbiotope zum Laichen.“

 

Zum Schutz verschiedener Amphibienarten gibt es Maßnahmen wie Amphibienzäune, Neuanlage und Optimierung von Gewässern und Monitoring-Programme zur Erfassung der Bestände. Andreas Kronshage berichtet: „Die Knoblauchkröte ist vom Aussterben bedroht. Im Naturschutzgebiet Heiliges Meer wird sie seit 50 Jahren beobachtet.“ Auch die Vorkommen in der Umgebung des Naturschutzgebietes werden erfasst durch eigene Kartierungen oder auch in Zusammenarbeit mit Universitäten.

 

Alle Interessierten können beim Bioblitz 2023 mitmachen. Zur Bestimmung der entdeckten Tiere oder Pflanzen mit der App braucht man nur ein Smartphone und einen Account bei Observation.org. Wichtig ist, hierbei immer verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen. Bei Amphibien bedeutet dies, die Hygienevorschriften zur Eindämmung der Salamanderpest einzuhalten. Weitere Infos dazu erhalten Sie hier.

 

 

 


Larve des Feuersalamanders (Salamandra salamandra)Feuersalamander-Larve

 

 

 

 

Junger Grasfrosch (Rana temporaria)

Grasfrosch

 

 

 

 

 

Weitere Informationen unter:LWL Logo schwarz

www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

 

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:

https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/?

 

Fragen beantwortet:
Sophie Martini, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-01, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!

 

 

Bildnachweise:

(1) Erdkröte (Bufo bufo). Foto: Katharina Wrede

(2) Larve des Feuersalamanders (Salamandra salamandra). Foto: Katharina Wrede

(3) Junger Grasfrosch (Rana temporaria). Foto: Katharina Wrede