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09. Februar 2023

Projektabschluss Bioblitz 2022

 

Unter dem Motto „gemeinsam die Artenvielfalt erforschen“ fand im Jahr 2022 bundesweit innerhalb von kreisfreien Städten oder Landkreisen ein Wettbewerb von Observation.org, dem Meldeportal für Naturbeobachtungen, und dem Münsteraner Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zur Erforschung der Biodiversität statt.

 

Beim sogenannten Bioblitz 2022 waren Naturbegeisterte aufgerufen, möglichst viele Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen nachzuweisen. Durch die Nutzung der App ObsIdentify, die über eine automatische Bestimmungsfunktion verfügt, war die punktgenaue Fundmeldung auch ohne Artenkenntnisse möglich.

Bioblitz Gruppenbild

 

 

 

Die dabei erhobenen Funddaten stehen für die Grundlagenforschung und den Naturschutz zur Verfügung. Deshalb unterstützte die Biologische Station Hochsauerlandkreis das Projekt und stand Interessierten als Ansprechpartner zur Verfügung.

 

Für den Hochsauerlandkreis haben sich 653 Naturfreunde am Wettbewerb beteiligt. Damit schafft es unser Kreis in die „Top 10“ in der Kategorie Beobachter. Über die rege Beteiligung in unserem Kreisgebiet freuen wir uns sehr. Es wurden 1.470 Arten mit 8.514 Beobachtungen gemeldet.

 

Insgesamt wurden mehr Tiere als Pflanzen und Pilze erfasst. Jede zweite Meldung bezog sich auf ein Tier (4.585; 54%). Dies ist insofern erstaunlich, als dass Pflanzen und Pilze durch ihre Immobilität leichter zu erfassen sind. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die Beobachtung von Tieren bei den Naturliebhabern als spannender empfunden wurde. Die meisten Meldungen erfolgten zu Vögeln und Tagfaltern

 

Von den gemeldeten Arten stammte knapp die Hälfte (720; 49%) aus dem Reich der Tiere. Hier wurden bei den Nachtfaltern, Vögeln und Käfern die meisten unterschiedlichen Arten gemeldet. Bei den Gefäßpflanzen wurden 520 verschiedene Arten erfasst. Das entspricht etwa einem Viertel der in Nordrhein-Westfalen vorkommenden Farn- und Blütenpflanzen.

 

Gewinner des Wettbewerbes mit den meisten Arten war im Jahr 2022 der Landkreis Lüneburg. Hier wurden 4.114 Arten gemeldet. Die meisten Beobachtungen mit mehr als 44.000 Meldungen erfolgten dagegen für die Stadt Münster.

 

Dank des Bioblitzes 2022 gab es brauchbare wissenschaftliche Erkenntnisse. In Zeiten des Klimawandels wandern beispielsweise wärmeliebende Tiere und Pflanzen aus dem Mittelmeerraum ein, wie etwa die Gottesanbeterin oder die Nosferatu-Spinne. Andere Arten wie die Gemeine Heidelibelle nehmen dagegen in ihren Beständen stark ab.

 

Der Bioblitz 2022 war mit über 20.000 Naturbegeisterten und mehr als 2 Millionen erhobenen Datensätzen ein außerordentlich erfolgreiches Citizen-Science-Projekt. Daher gibt es auch im Jahr 2023 einen bundesweiten Wettbewerb der Artenmeldung zwischen den Kreisen und Städten, den Bioblitz 2023. Die Meldungen erfolgen weiterhin über Observation.org und leisten einen wertvollen Beitrag zur Erforschung der Biodiversität der heimischen Natur.


NosferatuspinneNosferatuspinne

 

 

 

 

Gemeine Heidelibelle

Gemeine Heidelibelle

 

 

 

 

Bestimmung mit ObsIdentify

Bestimmung mit ObsIdentify

 

Weitere Informationen unter:LWL Logo schwarz

www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

 

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2022 hier:

https://observation.org/bioblitz/categories/d-landkreise-und-kreisfreie-stadte-2022

 

Fragen beantwortet:
Pia Prenzel, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-09, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!

 

 

Bildnachweise:

(1) Gruppenbild. Foto: LWL/Steinweg

(2) Nosferatuspinne (Zoropsis spinimana). Foto: Amir/Observation.org

(3) Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum). Foto: Christiaan de Vries/Observation.org

(4) Bestimmungs-App ObsIdentify. Foto: LWL/Steinweg