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08. August 2023

Aufruf für Bioblitz 2023 - Die Heide und ihre Artenvielfalt
Heide als Kulturlandschaft Mitteleuropas

 

Passend zum Hochheidetag am 13.08.2023 steht Heide nun im Mittelpunkt eines Aufrufs zur Erfassung im Rahmen des Bioblitzes 2023. Dabei können in Heidelandschaften neben Heidekräutern viele weitere Pflanzen- und Tierarten entdeckt werden.

 

Ziel des Aufrufs ist es, Fotos von der Kulturlandschaft und ihren Pflanzen und Tieren darin zu machen und diese Fotos bei Observation.org hochzuladen oder in der App „ObsIdentify“ zu melden. So können Naturinteressierte einerseits etwas über die Natur lernen und gleichzeitig erheblich zur Erforschung dieses Landschaftstyps beitragen.

Heidepanorama

 

 

 

Heide ist nicht gleich Heide. Typische Zwergsträucher der Heidelandschaften werden oft umgangssprachlich Heide genannt. In der Ökologie versteht man unter Heidelandschaften Vegetationstypen des Offenlandes, die durch niedrige Zwergsträucher wie z. B. Besenheide, Heidelbeere und Preiselbeere mit immergrünem, hartem Laub geprägt sind.

 

Es gibt trockene Heiden, Feucht- und Nassheiden und natürlich zusammen mit der Heide vorkommende Vegetation wie z. B. Borstgrasrasen und Silikatmagerrasen.

Bekannte Heidelandschaften sind die Lüneburger Heide in Niedersachsen, die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt, die Senne und die Westruper Heide in Nordrhein-Westfalen oder die Schorfheide in Brandenburg. Im Hochsauerlandkreis sind Heiden als sogenannte Hoch- oder Bergheiden ausgeprägt und zum Beispiel am Kahlen Asten, am Neuen Hagen oder am Kahlen Pön zu finden.

 

Der Großteil der heute bestehenden Heidelandschaften ist anthropogen, also durch menschliche Nutzung entstanden. Jahrhundertelang führten Waldbeweidung mit starkem Verbiss und/oder Niederwaldwirtschaft auf mageren Böden und Plaggenwirtschaft zur Entstehung der Heidelandschaften. Heute gibt es diese Art der Nutzung nicht mehr und durch intensive Land- und Forstwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe in unsere Landschaften.

 

„Heidelandschaften sind schützenswert, da nährstoffarme Ökosysteme in Mitteleuropa heutzutage sehr selten geworden sind“, erklärt Dr. Christoph Lünterbusch, Leiter des LWL-Bildungs- und Forschungszentrums Heiliges Meer. „Es gibt Pflanzen und Tierarten, die auf solche mageren Standorte angewiesen sind. Um den Fortbestand solcher Heiden als Kulturlandschaften sicherzustellen, müssen diese dauerhaft gepflegt werden“. Ohne diese Maßnahmen würde sich wieder Wald einstellen.

 

Beobachtungen von allen Meldenden tragen zur Erforschung des Lebensraumtypes Heide mit seinen speziellen Tier- und Pflanzenarten bei und leisten einen Beitrag zum Bioblitz 2023. Beim Bioblitz können alle Interessierten mitmachen und über das gesamte Jahr hinweg Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises melden.


 

 

 


Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)Heidelbeere

 

 

 

 

Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Nachtpfauenauge

 

 

 

 

Weidende Schafherde

Weidende Schafherde

 

 

 

 

Weitere Informationen unter:LWL Logo schwarz

www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

 

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:

https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/?

 

Fragen beantwortet:
Sophie Martini, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-01, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!

 

 

Bildnachweise:

(1) Heidepanorama Niedersfelder Hochheide. Foto: Werner Schubert

(2) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus). Foto: Ruth Bindewald

(3) Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia). Foto: Werner Schubert

(4) Schafherde. Foto: Katharina Wrede