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05. Juli 2023

Aufruf für Bioblitz 2023 - Spinnen beobachten für den Bioblitz und die Erforschung der Artenvielfalt

 

Spinnen sind meist nicht die beliebteste Tiergruppe, aber unheimlich spannend zu beobachten. Naturbeobachtende im Hochsauerlandkreis können Spinnen bei Observation.org oder in der App „ObsIdentify“ melden. Jede:r trägt so erheblich zur Erforschung dieser Tiergruppe bei und lernt dabei die Spinnen von einer anderen Seite kennen. Gleichzeitig wird durch alle Meldenden ein Beitrag zum Bioblitz 2023 geleistet.

 

Beim Bioblitz können alle Interessierten mitmachen und über das gesamte Jahr hinweg Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises melden.

Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

Veränderliche Krabbenspinne

 

 

 

Die sogenannten Webspinnen, die wir meist meinen, wenn über Spinnen geredet wird, sind eine Ordnung innerhalb der Klasse der Spinnentiere. 15 weitere Ordnungen, darunter auch Weberknechte, Zecken, Milben und Skorpione, gehören zu derselben Klasse. Allein die Webspinnen, wissenschaftlich Araneae genannt, können Spinnseide produzieren und sind damit nicht nur für die Ökologie, sondern auch für andere Fachbereiche inspirierend. Forscher arbeiten zum Beispiel an Polymeren für pflanzenbasierte Verpackungsmaterialien, die der Struktur von Spinnseide ähneln.

 

„Aufgrund ihrer Vielfalt sind Spinnen aber besonders auch von ökologischer Bedeutung“, erklärt Prof. Dr. Sascha Buchholz, Professor der Arbeitsgruppe Tierökologie an der Uni Münster. „Sie können zum Beispiel als Bioindikatoren genutzt werden. Und sie sind noch längst nicht komplett erforscht!“ Es werden stetig neue Arten entdeckt. Aktuell gibt es weltweit 51.151 Arten (Stand 07.06.23). In verschiedenen Projekten mit Studierenden wird am Institut der Landschaftsökologie mit Observation.org zusammengearbeitet.

 

Einige Spinnenarten können nur im Labor mithilfe von Binokularen bestimmt werden, indem kleinste Körpermerkmale verglichen werden. Manche Familien sind aber auf den ersten Blick auch schon draußen zu erkennen: Zum Beispiel die Springspinnen mit ihrer typischen Körperform und ihren großen Augen. Die Familie der Krabbenspinnen ist auch sehr gut zu erkennen mit ihrer an Krabben erinnernden Körperhaltung und den seitlich gerichteten Vorderbeinen. Bei der Bestimmung unterwegs hilft die App ObsIdentify mithilfe ihres automatischen Fotobestimmungsalgorithmus.

Naturbeobachtende, die am Bioblitz teilnehmen und ihre Beobachtungen bei Observation.org melden, können nicht nur ihre Naturerlebnisse festhalten und an den Challenges teilnehmen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung der Spinnen und anderer Artengruppen leisten. Um geeignete Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz entwickeln und durchführen zu können, braucht es Erkenntnisse. Zu diesen Einsichten können Bürgerwissenschaftler:innen mit ihren Beobachtungen beitragen.

 


Dunkler Sichelspringer (Evarcha arcuata)Dunkler Sichelspringer

 

 

 

 

Schilfradspinne (Larinioides cornutus)

Schilfradspinne

 

 

 

 

Listspinne (Pisaura mirabilis)

Listspinne

 

 

 

 

Weitere Informationen unter:LWL Logo schwarz

www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

 

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:

https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/?

 

Fragen beantwortet:
Sophie Martini, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-01, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!

 

 

Bildnachweise:

(1) Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia). Foto: Biologische Station Hochsauerlandkreis

(2) Dunkler Sichelspringer (Evarcha arcuata). Foto: Marie Mohr

(3) Schilfradspinne (Larinioides cornutus). Foto: Marie Mohr

(4) Listspinne (Pisaura mirabilis). Foto: Marie Mohr